HEIMATBUCH DES EDELWEINDORFES KALLSTADT
Ernst Merk, 1952, Verlag Gemeinde Kallstadt
Mit Illustrationen von Oskar Kirsch, Ludwigshafen

 

Vorwort

 

I. Politische Geschichte
1. Vor- und Frühgeschichte
2. Die Dorfgründung
3. Bildung und Entwicklung der Ortsherrschaft
4. Streit um die Ortsherrschaft zwischen Leiningen und Hohenfels
5. Von der französischen Revolution bis heute

 

II. Das Dorf im Frieden und im Krieg
1. Im Frieden
2. Im Krieg

 

III. Wirtschaftsgeschichte
1. Der Weinbau
2. Landwirtschaft, Handel und Handwerk
3. Abgaben und Dienste in der Feudalzeit
4. Der Ganerbenwald
5. Grenzumgänge und Grenzstreite
6. Die Waldteilung
7. Die Almende
8. Die Weide
9. Das Geld, Löhne und Preise

 

IV. Von Flur und Dorf
1. Entstehung und Namen der Gewannen
2. Die Aufteilung der Gemark
3. Güter von Adel und Kirche
4. Das Dorf und seine Bewohner

 

V. Kulturgeschichte
1. Die Kirche bis zur Reformation
2. Die Kapelle zum heiligen Kreuz auf der Heyer
3. Die Kirche seit der Reformation
4. Die Schale

 

VI. Quellennachweis, Orts-, Personen- und Sachregister

 

Vorwort
Wir fahren aus der dunstigen Niederung des vielbesungenen deutschen Rheins gegen Westen. Die ersten Strahlen der emporsteigenden Sonne ringen noch mit den letzten Schatten der hinabsinkenden Nacht. Neidische Nebel umschleiern bald hier bald dort das verschwommene Bild des Ziels unsrer Fahrt. Höher steigt der goldne Feuerball auf seiner segenvollen Tagesbahn. Dunkelblau tauchen aus dem wogenden Frühnebelmeer die ersten dunklen Gipfel der Berge. Plötzlich steht, wie auf Geheiß eines Höheren, im purpurrot schimmernden Morgenlicht der langgestreckte Bergstock der von Weinbergen umkränzten Haardt. Vom hohen Turm des Peterskopfes grüßt in die weite Ebene das Bronzebild des einstigen Schmiedes der deutschen Einheit — Bismarck. Es dünkt uns, als ob sein Blick mit besonderer Liebe auf den zu seinen Füßen in gelbem Kalkstein leuchtenden Hügeln berühmter Weinbergslagen ruhen würde. Beim Anblick dieser durcheinandergewürfelten, weitgespannten Rebenhügel denken wir an die begeisterten Worte des Dichters Eckerle:
„Vom Flachland nimmt es seinen frohen Lauf
Und brandet hoch zum blauen Berg hinauf."
Eingebettet in diese, von fast 3 Millionen Weinstöcken umklammerten Hügel, liegt das Dorf. Für es könnte Friedrich Schack die schönen Worte gesprochen haben: „laßt Vergißmeinnicht wachsen über den Gräbern Eurer Ahnen, die Euch ein so schönes Heimatdorf hinterlassen haben".
Die wechselvolle Geschichte dieses Dorfes zu schildern ist der Zweck dieser Arbeit. Den weitumher verstreuten Stoff in alten Akten und noch älteren Pergamenten fand ich in den Staatsarchiven Speyer, Würzburg, Koblenz und Darmstadt, im Hauptstaatsarchiv in München, im fürstlich leiningischen Archiv Amorbach und einiges im Bistumsarchiv Straßburg i./Els., im Stadtarchiv von Dürkheim, dem protestantischen Pfarramt in Kallstadt, in den Gemeindearchiven von Ungstein und Freinsheim und in dem reichen Gemeindearchiv von Kalistadt.
All den Herren der Archive, die mich bei der Sammlung des Quellenstoffs unterstützten, sage ich hier herzlichen Dank. Ebenso auch den Herren der Gemeindeverwaltung von Kallstadt und ihrem Bürgermeister, Herrn Ernst Koehler, für ihre verständnisvolle Förderung der Drucklegung dieser Arbeit.

Ernst Merk